Im letzten Teil der Serie rund um die das alte Sanatorium in Beelitz geht es in das Männersanatorium der Beelitzer Heilstätten. Auch hier erwarten euch wieder lange Gänge, leere Zimmer und eine ganze Menge Atmosphäre. Im Männersanatorium ist und war alles noch ein Stück prunkvoller als im Frauensanatorium oder der Chirurgie. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Fotos aus dem Whitney Houston Haus. Hier fand vor einigen Jahren ein Street Art Festival statt. Im Haus wimmelt es daher nur von großartigen Kunstwerken. Seht selbst.
Auch hier war ich wieder mit go2know unterwegs. Ich finde es einfach gut, dass ein so schöner Ort zumindest etwas geschützt wird. Die Fototouren helfen dabei. Man merkt außerdem, dass den Leuten wirklich etwas an den Orten liegt und sie nicht nur Geld verdienen wollen. Sie sammeln alte Fotos und erklären die Geschichte der alten Gebäude. Mittlerweile werden fast alle Gebäude auf dem Gelände der Heilstätten saniert. Daher wird aktuell nur noch eine Fotobase im Männersanatorium in Beelitz angeboten.
Nun aber zur Tour. Während der Tour im Männersanatorium konnten drei Gebäude betreten werden. Zum einen das alte Verwaltungsgebäude, das Badehaus und das Bettenhaus in Beelitz Heilstätten. Das Badehaus habe ich bereits bei ersten Tour von außen gesehen. Das Männersanatorium in Beelitz liegt nämlich genau gegenüber des Frauensanatoriums. Damals herrschte noch strikte Geschlechtertrennung. Daraus folgt auch, dass das Männersanatorium sehr prunkvoll und noch großzügiger gestaltet wurde als das Frauensanatorium. Ähnlich ist es auch im Whitney Houston Haus.
Der Zugang in das Bettenhaus des Männersanatoriums in Beelitz erfolgte durch den alten Speisesaal. Dieser wirkt eher wie eine Kirche. Am Ende des Saales befindet sich ein großes Rosettenfenster, das den Raum erhellt. Über den Fenstern links und rechts in den Wänden befindet sich nochmal eine Reihe mit kleineren Fenster, durch die das Tageslicht dringt. Die untere Reihe ist wie so oft mit Holzverschlägen abgedeckt.

Der Saal ist so gut wie leer. Es liegt kaum Müll herum. Nur ein paar Graffitis und alte Zeichnung finden sich an den Wänden. Zu den Zeiten als die Beelitzer Heilstätten als russisches Militärkrankenhaus dienten, diente der Saal als Sporthalle.
Das einfallende Licht war ideale Basis um etwas mit Photoshop herumzuspielen. So ließ ich es mir in der Nachbearbeitung nicht nehmen, der ein oder anderen Aufnahme noch eine gewisse Atmosphäre zu verleihen. Ich finde es nicht schlimm ein Bild mittels Photoshop zu verändern, solang es dem Motiv und der Atmosphäre dient. Komplette Manipulationen finde ich allerdings nicht gut, da das ursprüngliche Motiv vollkommen verfremdet wird. Also habe ich den beiden Aufnahmen noch etwas Staub in die Luft „gezaubert“. Hättet ihr gedacht, dass hier teilweise Photoshop im Spiel ist? Lasst es mich wissen!

Vom alten Speisesaal ausgehend ging es anschließend hinab in den typischen langen Gänge. Das war auch hier im Männersanatorium wieder so, nur dass die Gänge nochmal etwas länger waren. Die großen Fenster waren wieder im Holzplatten verschlagen. Nur durch die oberen Teile drang das Licht hinein. Das Ende des Ganges war kaum zu erkennen. Licht und Schatten wechselten sich stimmungsvoll ab. Im Bereich der alten Haupttreppe war es besonders hell. Diese ist eines der beliebtesten und bekanntesten Motive im Männersanatorium in Beelitz, dazu gleich mehr.

Die Farbe blättert von den Wänden. Die Luft riecht wie so oft nach feuchtem Putz und Stein. Man weiß einfach, dass man sich in Beelitz und in den alten Heilstätten befindet. Zimmer reiht sich an Zimmer. Sie sind alle leer. Viel gibt es nicht zu sehen. Also geht es weiter den Gang entlang hin zum alten Haupteingang.
Nachdem ich aus dem Schatten des Ganges trat und mich kurz an das Licht gewöhnen musste, erschlug mich die Pracht der Haupttreppe förmlich. Prunkvoll gearbeitete Säulen lassen sehr viel Licht in den Bereich. Die großen und liebevoll verzierten Fenster tragen ihr Übriges dazu bei. Ich frage mich wie sich Patienten fühlten, als sie so das Männersanatorium in den Beelitz Heilstätten betraten.

Die Auswahl an Motiven ist überwältigend. Ich wusste gar nicht so recht wo ich anfangen sollte. Ich hielt mich an die Klassiker und versuchte ihnen meinen eigenen Stil zu geben. Die großen Säulen geben den Rahmen für die Komposition vor. Die verzierten Geländer und Gitter sorgen für tolle Lichtspiele. Der langsame abbröckelnde Putz und verblassten Farben an der Decke machen die Szenerie perfekte. Trotz allem Verfalls kommt hier die Atmosphäre der Beelitz Heilstätten besonders stark hervor. Dieser Ort versprüht einfach eine gewisse Magie.

Und auch der Blick aus dem ersten Stock hinab, eröffnete ein besonderes Motiv. Das Licht bahnt sich seinen Weg von der Tür hin zur elegant geschwungenen Treppe mit ihren Flachen Stufen.

Die Säulen geben dem ganzen Bereich eine gewisse Struktur und liefern tolle Rahmen für die Komposition. Die sanft und flach ansteigenden Treppen mit Ihren breiten Stufen tragen zusätzlich dazu bei. Da es im Erdgeschoss noch relativ dunkel war, erhaben sich tolle Kontraste und Lichtstimmungen.


Das Badehaus im Männersanatorium in Beelitz
Nachdem ich bestimmt eine gute Stunde in diesem Bereich verbracht hatte, erkundete ich den restlichen Teil des Bettenhauses. Wie auch schon in den anderen Teilen der Beelitzer Heilstätten, waren im Männersanatorium viele Fenster zerschlagen und kaputt. Teilweise hingen die Rahmen nur noch halb in ihren Angeln. An Ende des Ganges hatte die Feuchtigkeit den Putz von den Wänden bröckeln lassen. Der puren Backsteine waren zu sehen. Die Ecke des Ganges bot ein tolles Motiv. Im Badehaus befinden sich den Seiten zwei große und lange Treppenaufgänge. Diese sind mit ihren großen Fenstern erneut ein tolles Fotomotiv.

Zudem ist der Eingangsbereich des Badehauses durch viele Linien und Muster geprägt. Mit dem richtigen Blickwinkel entstehen tolle Motive aus diesen Linien. Auch durch die liebevollen verzierten Geländer ließen sich einzigartige Bilder zusammenstellen. Bei genauem Hinsehen ergaben sich außerdem tolle Details, wie verblasste Schriftzüge an den Wänden.



Das Whitney Houston Haus – Street-Art pur in den Beelitz Heilstätten.
Abschließend möchte ich euch einige Bilder aus dem sogenannten Whitney Houston Haus nicht vorenthalten. Von der Architektur her gibt es keine Unterschiede zum Bettenhaus des Männersanatoriums. Das Besondere an diesem Haus ist die darin zu findende Kunst. Vor einigen Jahren war das Haus Schauplatz eines großen Street Art Festivals. Die entstanden Kunstwerke sind noch sehr gut erhalten.

Besonders im Eingangsbereich dieses Gebäudes der Beelitz Heilstätten finden sich zwei einzigartige und großartige Kunstwerke. Zum einen, eine Art Comic in Schwarz und Weiß. Und zum anderen ein Gemälde, dass einen großen Frauenkopf mit geschlossenen Augen zeigt. Das Kunstwerk verdeutlicht für mich Träumerei und Träume wie kein anderes.

Ansonsten gibt es auch hier wieder die für die Beelitzer Heilstätten typischen langen Gängen und leere Zimmer. Das ein oder andere Detail, wie einer alter Schuh auf der Treppe lässt sich trotzdem finden. Das Haus hat seinen eigenen Charakter. Genau wie alle anderen Häuser in den Beelitz Heilstätten.

Das war es dann auch mit der kleine Serie über die Beelitz Heilstätten. Auch wenn es mittlerweile schon einige Jahre her, übten das Frauensanatorium, die Chirurgie und nicht zuletzt das Männersanatorium der Beelitz Heilstätten einen unglaublichen Reiz auf mich aus. Für mich sind sie ganze besondere Orte mit Ihrem eigenen Charakter, dies es unbedingt zu erhalten gilt. Aktuell werden mehr und mehr Häuser dieses einzigartigen Areals saniert. Diese Gebäude gilt es einfach zu erhalten.
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