Neben der Landschaftsfotografie, bin ich auch gern mal in der Stadt unterwegs. Dabei versuche ich mich an der Street Fotografie oder fotografiere für mich interessante Orte und Architektur. So hat es mich an einem verregneten Augustwochenende einmal nach Neuperlach verschlagen. Hier befindet sich eine der Satellitenstädte Münchens. Ich wollte einmal diesen Ort und dessen Architektur erkunden. Abends war ich dann noch im Olympiadorf unterwegs. Außerdem zeige ich euch auch noch ein paar ältere Aufnahmen. Diese sind vom März diesen Jahres, als ich einmal zwei fotografisch spannenden U-Bahn-Stationen mit der Kamera besucht habe.
Neuperlach – Eine Satellitenstadt
Neuperlach ist eine der größten Satellitenstädte Deutschlands und wurde Anfang der 1960er Jahre geplant und bis Ende der 1970er Jahre gebaut. Entsprechend der funktionalen Planung ist die Architektur funktional. Sie entspricht schlicht und einfach dem Zeitgeist und sollte damals wie heute vielen Menschen Wohnraum bieten.
Dementsprechend ist auch schon der U-Bahnhof schlicht und funktional gehalten. Wenn man sich dort nicht auskennt, kann man schnell den falschen Ausgang nehmen. So ging es auch mir. Aber da ich die Gegend erkunden wollte, war das kein großes Problem. So ging es eine lange Rampe hinauf. Hier floß das Regenwasser in kleinen Rinnsalen hinunter.

Oben angekommen, musste ich mich kurz orientieren. Dann habe ich auch schon mein Ziel ausgemacht. Durch das Einkaufszentrum kam ich zu den großen Wohnblöcken. Diese sind einem Kreis angeordnet. In dessen Mitte befinden sich Spielplätze und Parkanlagen. Trotzdem wirkte die Gegend eher trist. Was sicherlich auch mit dem Wetter zusammenhing. Der Blick entlang der Häuser war sehr monoton. Balkone und Treppenhäuser reihen sich einander und Grautöne dominieren das Bild. Von den Dächern floß das Regenwasser in kleinen Rinnsalen langsam die Fassaden hinab.


Bei dieser Art von Aufnahmen richte ich den Blick gern nach oben und fotografiere meist senkrecht nach oben. Das sieht für Außenstehende sicherlich oft sehr komisch aus. Aber nur so kommen diese Perspektiven zustande.
Das Grau der Fassaden wird ab und an durch ein kräftiges Orange unterbrochen. Ein Versuch diese Monotonie aufzubrechen, aber nicht mehr als ein Versuch. Für die Bildgestaltung dennoch ein interessantes Element.


Neben der herrschenden Monotonie fand ich auch viel Symmetrie vor. Das ist irgendwie logisch da alle Wohnblöcke gleich aussehen. Es entsteht daher zwangsweise eine Art Symmetrie. Diese ergibt sich natürlich besonders beim Blick nach oben.


Mehr gab es dann auch nicht mehr abzulichten. Leider sind die Motive begrenzt und mir fehlt auch noch der Blick für besondere Motive. Im U-Bahnhof ergab sich eher zufällig ein Motiv. Der sonst dunkle Tunnel wird kurz vor dem Bahnsteig von einem Lüftungsschacht erhellt. Ein tolles Motiv mit der sich nähernden U-Bahn.

Noch mehr Monotonie? – Das Olympiadorf
Im Olympiadorf findet sich auch eine gewisse Art der Monotonie. Auch hier ist die Architektur funktional und schlicht, wird aber durch Unregelmäßigkeiten aufgebrochen. Aber dennoch herrscht hier eine positive Art der Monotonie. Es finden dich viele farbige Akzente und vor allem viel Grün und Ruhe.
Im Gegensatz zu meinem Abstecher nach Neuperlach, hatte es aufgehört zu regnen und die Abendsonne tauchte die Wohnblöcke ein weiches Licht.


Beim Bummeln durch das Dorf fällt vor allem die Ruhe auf. Das Olympiadorf ist komplett autofrei. Alle nötigen Geschäfte sind zu Fuß zu erreichen. Kleine Plätze und Brunnen lockern die Wege auf. Die Wohnblöcke sind teils terrassenartig angelegt und auf jedem Balkon ist grün zu finden. Insgesamt wirkt das Dorf sehr lebenswert und stellt einen krassen Gegensatz zu Neuperlach dar. Auch hier gibt es hohe Wohnblöcke, aber es wirkt alles nicht erdrückend. Dazu tragen in meine Augen die großen Balkone bei. Ich richtete meinen Blick wieder nach oben und suchte nach Motiven.


Raus aus der Monotonie – Farbenfrohe U-Bahn-Stationen
Wie anfangs erwähnt, habe ich im März zwei U-Bahn-Stationen mit der Kamera besucht. Diese liegen beide an der U2. Ich war am St.Quirin Platz und danach noch am Candidplatz.
Die U-Bahn-Station am St.Quirin Platz ist nicht wirklich farbenfroh, aber dafür sehr hell. Das liegt daran, dass der gesamte Bahnhof von einem großen Glasdach überspannt wird. Das Tageslicht fällt bis auf den Bahnsteig.

In der Station regiert dann eher wieder kühle und funktionale Architektur. Treppen und Fahrstühle prägen das Bild. Glas dominiert. In einer U-Bahn-Station kann man eben keine Überraschungen erwarten. Ich machte daher noch ein paar Aufnahmen vom einfallenden Licht und einer abfahrenden U-Bahn. Motive die sich eben anboten.



Nach zwei oder drei Stationen Fahrt kam ich am Candidplatz an. Diese U-Bahn-Station ist besonders, da hier an den Wänden ein schöner Farbverlauf zu sehen ist. Von Rot geht es über Gelb hin zu Blau. Mit der ausfahrenden U-Bahn ein tolles Motiv.

Ich hoffe die Bilder haben euch gefallen. Nachdem ich bisher viel über Landschaftsfotografie geschrieben habe, ist dieser Artikel einmal eine willkommene Abwechslung. So kann ich mich auch in diesem Bereich weiterentwickeln. Ich halte immer die Augen offen und versuche auch bald wieder ein Artikel und Fotos in dieser Richtung zu schreiben, vielleicht geht es in die Richtung Street Fotografie.
Auch hier habe ich wieder ein meinen Presets gearbeitet und diese weiter verbessert. Ich hoffe bald auch darüber etwas schreiben zu können. Ich bin gespannt auf euer Feedback. Kommentiert oder schreibt mir eine E-Mail. Kritik nehme ich gerne an, denn nur so werde ich besser. Wie immer könnt ihr mir auch auf Facebook, Instagram oder 500px folgen.
Eine Antwort auf „Satellitenstädte erkunden – Urban Unterwegs“