Sonnenaufgang am Herzogstand – ein unvergessliches Erlebnis

Lesezeit ca. 8 Minuten

Der Herzogstand ist eines der bekanntesten Wanderziele in den bayerischen Voralpen. Mit seiner Lage zwischen Kochel- und Walchensee bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Alpenvorland samt Kochelsee und über den Walchensee zum Karwendelgebirge. Auch ein Blick zur Zugspitze lässt sich bei gutem Wetter erhaschen. Besonders lohnenswert ist für mich die Tour in den frühen Morgenstunden, um den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu erleben und fotografieren. Der beeindruckende Panoramablick entschädigt für so manch schweißtreibenden Aufstieg. In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen einiger Aufstiege mit euch teilen. Erfahrt mehr über

  1. Aufstieg vom Parkplatz am Kesselbergpass
  2. Immer atemberaubend – der Sonnenaufgang am Herzogsstand
  3. Fotografieren am Herzogstand – meine Tipps
  4. Sonnenaufgang am Herzogstand – mein Fazit

Aufstieg vom Parkplatz am Kesselbergpass

Für eine Sonnenaufgangswanderung auf den Herzogstand bietet sich der Parkplatz an der Kesselberghöhe als Ausgangspunkt an. Der Parkplatz ist mittlerweile gebührenpflichtig und die Gebühr kann bar, per EC-Karte oder App gezahlt werden. Gut ausgerüstet mit Stirnlampe und Fotoequipment geht es auf Forstweg, über den der Aufstieg erfolgt. Der Forstweg ist in der Regel gut begehbar, sofern nicht zu viel Schnee liegt. Mit einer dünnen Schneedecke ist auch kein Problem. Bei einem meiner ersten Touren im Winter hatte ich jedoch mit tiefem Schnee zu kämpfen. Bei ausreichender Schneedecke bietet sich die Wanderung auch als Skitour oder Schneeschuhwanderung an.

Tourensteckbrief zur Wanderung auf den Herzogstand

Eckdaten & Routenskizze
  • Startpunkt: Parkplatz am Kesselbergpass (Google Maps)
  • Länge: ca. 7,3 km
  • Wegtyp: Forstweg bis zum Herzogstandhaus, anschließend Wanderweg
  • Höhenmeter: ca. 830
  • Dauer: 2 bis 2,5h – je nach Kondition auch schneller möglich
  • Einkehrmöglichkeiten: Ja, Herzogstandhaus (Öffnungszeiten beachten – siehe Webseite)

Der Aufstieg über den Forstweg

Generell führt der Weg mäßig bergauf und ist immer gut zu bewältigen. Ich benötige je nach Tages- oder Morgenform knapp 2h für den Aufstieg. Insgesamt ist eine Strecke gut 7 Kilometer lang. Nach ca. 10 Minuten erreicht ihr die erste steilere Rampe direkt an einem Strommast. Anschließend folgt wieder ein flaches Stück, bevor erneut nach ca. 10 bis 15 Minuten ein weiterer steiler Wegabschnitt folgt. Dieser ist nach ca. 15-20 Minuten bewältigt. Im Anschluss schlängelt sich der Forstweg mit einer angenehmen Steigung durch den Wald.

Der erste Ausblick während des Aufstiegs zum Herzogstand

Meist erreiche ich nach einer guten Stunde die Kesselberghöhe. An diesem Punkt verlässt man den Wald und der Blick öffnet sich. Meist setzt dann schon langsam die Dämmerung ein. Die Umrisse des Jochbergs, des Hirschhörnlkopfs und der Benediktenwand werden sichtbar. Das Beste an dieser Stelle, auch der Gipfel des Herzogsstands wird klar sichtbar. Der Weg geht weiter mäßig steil weiter und nach ca. 30 weiteren Minuten erreicht man das Herzogstandhaus. Bei einigermaßen guter Fitness benötigt man ca. 1,5 Stunden zum Herzogstandhaus.

In der Dämmerung werden langsam Silhouetten der umliegenden Berge sichtbar. Hier geht der Blick zum Jochberg und der Benediktenwand im Hintergrund.
In der Dämmerung werden langsam Silhouetten der umliegenden Berge sichtbar. Hier geht der Blick zum Jochberg und der Benediktenwand im Hintergrund.

An dieser Stelle kann man sich entscheiden, zum Fahrenbergkopf oberhalb der Bergstation der Herzogstandbahn, zur Bergstation selbst zu wandern oder den Gipfel des Herzogstands in Angriff zu nehmen. Auf meiner ersten Sonnenaufgangswanderung auf den Herzogstand habe die Option der Bergstation gewählt. Da mich der Aufstieg durch den Tiefschnee in die Knie zwang. Ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte, da echt tolle Fotos entstanden sind.

Eindrücke meiner ersten Wanderung zum Sonnenaufgang auf der Herzogstand

Mittlerweile nehme ich aber stets den Gipfel an Angriff. Der Aufstieg vom Herzogstandhaus zum Gipfel dauert erneut ca. 30 Minuten. Der Weg schlängelt sich in langgezogenen Serpentinen an der Flanke des Gipfels entlang. Nach knapp 2h erreicht man den Gipfel. Eine Besonderheit des Herzogsstands ist, dass sein Gipfelkreuz etwas unterhalb des Gipfels steht. Für den klassischen und grandiosen Ausblick sollte man zum kleinen Holzpavillon oberhalb des Gipfelkreuzes wandern.

Der Blick auf den verschneiten Gipfel des Herzogstands knapp unterhalb des Herzogstandhauses.
Der Blick auf den verschneiten Gipfel des Herzogstands knapp unterhalb des Herzogstandhauses.

Immer atemberaubend – der Sonnenaufgang am Herzogsstand

Der Herzogstand bietet einen einmaligen und atemberaubenden Panoramablick, ähnlich wie der Blick zum Sonnenaufgang am Wallberg. Im Norden und Westen eröffnet sich einem das Alpenvorland mit seinen sanften Hügeln. Im Süden und Osten erheben sich die Gipfel des Karwendelgebirges, des Estergebirges und auch des Wettersteingebirges. Über den Walchensee geht der Blick in die Jachenau. Bei klarer Sicht ergibt sich der Blick nach Tirol und in die österreichischen Alpen.

Der Ausblick zum Sonnenaufgang am Herzogstand in Richtung der Morgenlicht glühenden Gipfel des Karwendelgebirges.
Der Ausblick zum Sonnenaufgang am Herzogstand in Richtung der Morgenlicht glühenden Gipfel des Karwendelgebirges

Besonders am Morgen bieten sich oft sehr gute Bedingungen zum Fotografieren am Herzogstand. Je nach Wetterlage liegt der Kochelsee und das Umland unter einer Nebeldecke. Während der Blick auf den Walchensee meist klar ist und der Nebel über den Kesselbergpass ins Alpenvorland zieht. Während der blauen Stunde zeichnen sich die Silhouetten und Umrisse der umliegenden Gipfel ab. Nach und nach werden immer mehr Details in der Landschaft sichtbar. Die Berge beginnen langsam im Licht der, noch unter dem Horizont, befindlichen Sonnen zu leuchten. Ich nenne es gern Vorglühen, vor dem Alpenglühen, wenn die Sonne über den Horizont wandert. Die Gipfel glühen in kräftigem Orange, die Täler werden langsam mit Licht geflutet. Weite Ausblicke wechseln sich mit kleinen Details in der Ferne ab.

Sommerlicher Sonnenaufgang am Herzogstand. Durch den Dunst ist das Licht leicht diffus und taucht die Berge in sehr weiches Licht.
Sommerlicher Sonnenaufgang am Herzogstand. Durch den Dunst ist das Licht leicht diffus und taucht die Berge in sehr weiches Licht.

Fotografieren am Herzogstand – meine Tipps

Am Herzogstand gibt es eine Vielzahl an Motiven zu entdecken und zu fotografieren, besonders zum Sonnenaufgang. Ich habe daher immer meine zwei Standardobjektive dabei, das Nikon Z 24-120 mm f/4 und mein Teleobjektiv, das Nikon Z 100–400 mm f/4,5–5,6. Damit bin ich für jede Situation gut gerüstet. Je nachdem wann man den Gipfel erreicht ist auch ein Stativ sinnvoll. Auch zum Fotografieren von Panoramabildern bieten sich auf dem Herzogstand einige Möglichkeiten.

Die Richtung des Sonnenaufgangs variiert je nach Jahreszeit

Die Himmelsrichtung bzw. der Ort des Sonnenaufgangs am Herzogstand variiert je nach Jahreszeit. Im Frühling und Sommer geht die Sonne eher in Richtung Nord-Osten und über dem Alpenvorland auf. Im Winter und Herbst eher weiter östlich und in der Nähe des Karwendelgebirges. Bedenkt diesen Aspekt bei euren Touren- und Fotoplanung. Mich ziehen unabhängig davon die Details entlang der Gebirgsketten in den Bann. Daher fotografiere ich am Herzogstand eher mit langen Brennweiten im Telebereich.

Der Sonnenaufgang am Herzogstand je nach Jahreszeit

Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle, mit etwas Pech liegt der Gipfel im Nebel und ihr seht gar nichts bei eurer Sonnenaufgangswanderung auf den Herzogstand. Dies hatte bisher einmal und es ergaben sich nur einige wenige Motive. An solchen Tagen entstehen eher minimalistische Aufnahmen. Bei diesen machen sich die umfangreichen Funktionen zur Bildbearbeitung in Lightroom bezahlt.

Dichter Nebel zum Sonnenaufgang kann auch am Herzogstand vorkommen. Hier gab der Nebel kurz die umliegenden Gipfel frei.
Dichter Nebel zum Sonnenaufgang kann auch am Herzogstand vorkommen. Hier gab der Nebel kurz die umliegenden Gipfel frei.

Dennoch war es den Aufstieg wert, auch wenn ich meist sorgfältig plane und nur bei einer guten Wettervorhersage aufbreche. Dennoch schadet ein wenig Spekulieren beim Wetter nicht, denn dann ergeben sich oftmals einzigartige Motive und Fotos am Herzogstand.

Wenn ihr euch ein Bild der Wetterlage am Herzogstand machen wollt, empfehle ich euch die Foto-Webcams von foto-webcam.eu. Mittlerweile gibt es drei am Herzogstand und sie machen alle 10 Minuten ein Foto. Das Beste an den Webcams ist, dass es ein Archiv gibt. Ihr könnt also gut nachvollziehen, wie ein Sonnenaufgang am Herzogstand zu einer bestimmten Jahreszeit und Datum aussieht. Diese Webcams sind ein wichtiger Teil meiner Tourenplanung und Recherche.

Sonnenaufgang am Herzogstand – mein Fazit

Die Wanderung zum Sonnenaufgang auf den Herzogstand ist definitiv lohnenswert. Vom Gipfel gibt es einen einmaligen Ausblick in alle Himmelsrichtungen. Je nach Wetter und Jahreszeit ergeben sich unterschiedliche Motive zum Fotografieren. Der Aufstieg über den Forstweg ist gut zu bewältigen, auch wenn Abstieg manchmal etwas zäh und langgezogen ist. Zudem gibt es an der Bergstation der Herzogstandbahn ebenfalls einen schönen Aussichtspunkt auf den Walchensee und das Karwendelgebirge. Der Gipfel des Fahrenbergkopfs ist ebenfalls nicht weit entfernt und lohnenswert. Der einzige wirkliche Nachteil an der Sonnenaufgangswanderung zum Herzogsstand ist, dass man bei gutem Wetter und besonders im Frühling, Sommer und Herbst selten allein am Gipfel sein wird. Dazu ist die Wanderung zu bekannt und beliebt.

Bitte beachtet trotz der recht einfachen Tour, dass ihr im alpinen Gelände unterwegs seid. Respektiert eure Grenzen und besonders die der Natur. Bleibt auf den ausgewiesenen Wegen und nehmt euren Müll wieder mit ins Tal. Dann bleibt diese Wanderung weiterhin so schön wie sie ist und das besonders morgens zum Sonnenaufgang. Abschließend findet ihr noch einige Fragen und Antworten zum Fotografieren und Wandern am Herzogstand sowie hilfreiche Links.

Ich freue mich über Kommentare und Feedback zur Fototour zum Sonnenaufgang am Herzogstand. Bis dahin immer einen sicheren Tritt und gut Licht auf euren Wander- und Fototouren.

Fragen und Antworten zum Wandern und Fotografieren am Herzogstand

Wo liegt der Herzogstand?

Der Herzogstand liegt in den bayerischen Alpen am nordwestlichen Ufer des Walchensees. Er gehört zum Estergebirge in Oberbayern.

Wie hoch ist der Herzogstand?

Der Gipfel des Herzogstands hat eine Höhe von 1.731 Metern.

Wo startet die Wanderung zum Herzogstand?

Ich starte meine Wanderung auf den Herzogstand meist an Passhöhe des Kesselbergpasses bei Urfeld am Walchensee. Dort gibt es mehrere Parkplätze für die Wanderung auf den Herzogstand. Alternativ könnt ihr auch von der Talstation der Herzogstandbahn in Walchensee auf den Herzogstand wandern.

Wie lange dauert die Wanderung auf den Herzogstand?

Ich benötige für den Aufstieg vom Kesselbergpass meist 2 bis 2,5 Stunden. Je nach Kondition geht es natürlich auch schneller. Bei der Route von der Talstation der Herzogstandbahn solltet ihr ebenfalls ca. 2 Stunden Gehzeit für den Aufstieg einplanen. Der Abstieg geht meist etwas schneller.

Wie viele Höhenmeter hat die Wanderung?

Auf beiden Routen legt ihr ca. 830 Höhenmeter zurück. Die Steigung ist meist angenehm und es gibt einige flache Passagen zur Erholung.

Welche Seen sieht man vom Herzogstand?

Vom Gipfel des Herzogstands habt ihr besonders zum Sonnenaufgang einen tollen Blick auf den Walchensee und den Kochelsee. Auch der Staffelsee bei Murnau, sowie der Starnberger See sind oft gut sichtbar.

Welche Berge sieht man vom Herzogstand?

Das Panorama am Herzogstand reicht von den Bayerischen Voralpen mit Jochberg, Hirschhörnlkopf oder Benediktenwand über das Karwendel bis hin zum Wettersteingebirge samt Zugspitze.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..