Die Milchstraße fotografieren – meine Tipps

Lesezeit ca. 13 Minuten

Ein Naturschauspiel, das mich neben Sonnenauf- und Untergängen besonders fasziniert, ist der nächtliche Sternenhimmel. Dabei insbesondere der Blick in die Weiten unserer Heimatgalaxie. Die Milchstraße ist wohl eines der faszinierendsten und fotografisch reizvollsten Objekte am Nachthimmel. In diesen Beitrag möchte ich mit euch meine Tipps zum Fotografieren der Milchstraße teilen. Ihr erfahrt in diesen Fototipp mehr zu

  1. Was macht das Fotografieren der Milchstraße so reizvoll
  2. Die passende Zeit und den passenden Ort finden
  3. Das passende Equipment zum Fotografieren der Milchstraße
  4. Die Milchstraße mit den richtigen Kameraeinstellungen fotografieren
  5. Nachtfotografie abseits der Milchstraße
  6. Alles zum Fotografieren der Milchstraße zusammengefasst

Was macht das Fotografieren der Milchstraße so reizvoll

Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxie. Sie ist, bei den passenden Bedingungen, als eine Art milchiges Band aus Sternen mit bloßem Auge am Nachthimmel zu sehen. Diese Band besteht schätzungsweise aus über 100 Milliarden Sternen. Je nach Jahreszeit sind einige Bereiche der Milchstraße nicht oder kaum sichtbar. Aus fotografischer Sicht ist das galaktische Zentrum mit seinen Gaswolken und Nebeln besonders reizvoll. Mit der Kamera und entsprechender Bildbearbeitung werden Details sichtbar, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Darin liegt für mich der Reiz des Fotografierens der Milchstraße.

Das galaktische Zentrum der Milchstraße ist mit seinen Nebeln, Gaswolken und vielen Details fotografisch besonders reizvoll.
Das galaktische Zentrum der Milchstraße ist mit seinen Nebeln, Gaswolken und vielen Details fotografisch besonders reizvoll.

Die passende Zeit und den passenden Ort finden

Das fotografisch besonders reizvolle galaktische Zentrum der Milchstraße ist nicht ganzjährig sichtbar. Zudem spielen weitere Faktoren wie Umgebungslicht und der Mondphase eine wichtige Rolle beim Fotografieren der Milchstraße. In den folgenden Abschnitten erfahrt ihr, was ihr dazu beachten solltet.

Die passende Jahreszeit zum Fotografieren der Milchstraße

Beim Fotografieren der Milchstraße spielt die Jahreszeit eine wichtige Rolle. Je nach Jahreszeit ist das besonders spektakuläre Zentrum der Milchstraße gar nicht oder nur teilweise über dem Horizont zu sehen. Aus meiner Erfahrung ist für Fotos des Zentrums der Milchstraße besonders die Zeit zwischen Juli und September geeignet. In diesen Monaten steht die Milchstraße und deren Zentrum oft lange über dem Horizont steht und ist gut sichtbar. Zudem werden die Nächte wieder länger und damit dunkler. So kommt die Milchstraße auf euren Fotos besser zur Geltung. Das Zentrum ist jedoch schon früher sichtbar, ab circa März. Zu dieser Zeit steht es beispielsweise in einem flacheren Winkeln über dem Horizont und ist daher gegeben, falls nicht so gut zu erkennen.

Die passende Tages- oder Nachtzeit zum Fotografieren der Milchstraße

Nacht ist nicht gleich Nacht. Je nach Mondphase sind die Milchstraße und andere Gestirne weniger gut oder gar nicht zu sehen. Das Licht des Mondes überstrahlt die Sterne schlicht und einfach. Für Fotos der Milchstraße oder auch anderer Gestirne solltet ihr euch eine möglichst dunkle und mondlose Nacht aussuchen. Die Nächte um den Neumond sind daher am besten zum Fotografieren der Milchstraße geeignet. Ein klarer und möglichst wolkenlosen Himmel sind zudem eine weitere Voraussetzung.

Die Milchstraße Ende Juli über den Ortler in Südtirol. Die Monate Juli bis September eigenen sich in meinen Augen sehr gut zum Fotografieren der Milchstraße.
Die Milchstraße Ende Juli über den Ortler in Südtirol. Die Monate Juli bis September eigenen sich in meinen Augen sehr gut zum Fotografieren der Milchstraße.

Zum Planen meiner Milchstraßenfotos nutze ich meist diesen Dämmerungsrechner. Er zeigt mir die Zeiten für Sonnenauf- und Untergang sowie für den Mondauf- und Untergang für den gewählten Ort an. Um die Position der Milchstraße am Nachthimmel abschätzen zu können, nutze ich die Web-Version von Stellarium. Mit diesem Wissen muss dann nur noch die Wettervorhersage passen. Zudem spielt der Ort, an dem ihr die Milchstraße fotografieren möchtet, eine wichtige Rolle.

Den passenden Ort finden

Zum Fotografieren der Milchstraße und auch generell des Sternenhimmels solltet ihr euch einen möglichst dunklen Ort suchen. Künstliches Licht von Städten oder Dörfern sorgt dafür, dass der Nachthimmel künstlich erhellt wird. Dadurch sind die Sterne und die Milchstraße nicht so gut erkennbar. Auch auf euren Fotos kommen sie dann nicht so gut zur Geltung. Oder es ist mehr Zeit für die Nachbearbeitung nötig. Bei diesem Phänomen wird oftmals von Lichtverschmutzung gesprochen. Dies kann auch noch auf den Gipfeln der bayerischen Alpen eine Rolle spielen, wie beispielsweise beim folgenden Bild aufgenommen auf dem Herzogstand.

Die Milchstraße aufgenommen vom Herzogstand. Auf dem Bild seht ihr wie stark die Orte Krün, Wallgau und Mittenwald künstliches Licht in den Nachthimmel strahlen.
Die Milchstraße aufgenommen vom Herzogstand. Auf dem Bild seht ihr wie stark die Orte Krün, Wallgau und Mittenwald künstliches Licht in den Nachthimmel strahlen.

Sucht euch also ein abgelegenen und möglichst dunklen Ort zum Fotografieren der Milchstraße. Zudem sollte der von euch gewählte Ort möglichst hoch liegen. So könnt ihr Dunst und Nebel entgehen und einen ungetrübten Blick auf den Nachthimmel zu haben. Zudem gibt es in Deutschland mittlerweile einige Sternenparks. Die sich durch einen besonders dunklen und möglichst von Lichtverschmutzung freien Himmel auszeichnen. Für mich sind die nahe gelegenen bayerischen Alpen zum Fotografieren der Milchstraße nahezu perfekt. Kleine Täler und gut erreichbare Gipfel sorgen für ziemlich gute Bedingungen.

Die Milchstraße über den Allgäuer Alpen. Hier konnte ich das Zentrum ohne große Lichtverschmutzung fotografieren.
Die Milchstraße über den Allgäuer Alpen. Hier konnte ich das Zentrum ohne große Lichtverschmutzung fotografieren.

Ein besonders guter Ort zum Fotografieren der Milchstraße sind beispielsweise die Kanaren. Ich konnte vor einigen Jahren auf Teneriffa die Milchstraße in voller Pracht sehen und fotografieren. Auf dem Plateau am Fuße des Teide findet ihr perfekte Bedingungen. Auf gut 2200 Metern stört kaum künstliches Licht und die Felsformationen ergeben unzählige Bildkompositionen.

Das Teide-Plateau auf Teneriffa war bisher einer der besten Orte zum Fotografieren der Milchstraße für mich. Das Bild ist mit der Fujifilm X-T1 entstanden und um 90 Grad gedreht.
Das Teide-Plateau auf Teneriffa war bisher einer der besten Orte zum Fotografieren der Milchstraße für mich. Das Bild ist mit der Fujifilm X-T1 entstanden und um 90 Grad gedreht.

Diese Orte empfehle ich euch zum Fotografieren der Milchstraße

Ich habe die Milchstraße schon an einigen Orten fotografiert, von ersten Versuchen bis hin zu sehr guten Ergebnissen. Daher hier ein paar Empfehlungen

  • Ost- oder Nordseeküste: Im Norden an der Ost- oder Nordsee sind im Sommer auch Aufnahmen der Milchstraße möglich. Zwar wird es im Sommer und besonders im Juni nicht wirklich stockfinster, dennoch reichen klare Nächte für gute Ergebnisse.
  • Mitteldeutschland: Rund um meine Heimatstadt Magdeburg konnte ich auch schon Aufnahmen der Milchstraße machen, beispielsweise in der Colbitz-Letzlinger Heide.
  • die Seen bayerischen Alpen: Einige Seen an den ich regelmäßig zum Fotografieren bin, wie der Eibsee, Geroldsee oder auch Barmsee eigenen sich zum Fotografieren der Milchstraße. Diese Orte sind zwar nicht sehr abgelegen und ihr solltet mit Lichtverschmutzung rechnen. Dennoch ist die Milchstraße an klaren Nächten gut sichtbar.
  • die Berge in den bayerischen Alpen: Der Herzogstand, Wallberg oder auch Hirschhörnlkopf eigenen sich ebenfalls gut zum Fotografieren der Milchstraße. Die Gipfel sind gut zu erreichen und haben mit gut 1500 und bis zu 1700 Metern Höhe gute Voraussetzungen.
  • Südtirol: In Südtirol konnte ich die Milchstraße schon auf der Seiser Alm und an den Drei Zinnen fotografieren. Beide Fotospots in den Dolomiten eigenen sich sehr gut dafür. Die Seiser Alm ist sehr gut erreichbar und toursitisch stark erschlossen, dennoch ist dunkel genug. Bitte beachtet dort aber die Auffahrbeschränkungen. Die Drei Zinnen sind ebenfalls gut erschlossen und über eine Mautstraße erreichbar. Genaue Informationen dazu findet ihr in meinem Artikel zum Fotografieren und Fotospots an den Drei Zinnen.

Das passende Equipment zum Fotografieren der Milchstraße

Beim Fotografieren der Milchstraße spielt das Equipment eine wichtige Rolle. Ein lichtstarkes Objektiv ist, in meinen Augen, die wichtigste Voraussetzung bei der Ausrüstung. Zudem liefert, in meinen Augen, eine recht aktuelle Spiegelreflex- oder Systemkamera gute Ergebnisse. Es muss aber nicht das neuste Topmodell sein. Ich erhalte mit meiner Nikon Z6II gute Ergebnisse. Mit der ersten Nikon Z6, der Nikon Zfc oder auch meinen Fujfilm-Kameras mit APS-C Sensor war dies auch der Fall.

Die Milchstraße über der Seiser Alm in Südtirol, aufgenommen mit der Nikon Zfc mit APS-C Sensor. Es muss für gute Ergebnisse keine High-End-Kamera sein.
Die Milchstraße über der Seiser Alm in Südtirol, aufgenommen mit der Nikon Zfc mit APS-C Sensor. Es muss für gute Ergebnisse keine High-End-Kamera sein.

Die Wahl des Objektivs

Das Objektiv, welches ihr zum Fotografieren der Milchstraße verwenden wollt, spielt eine wichtige Rolle. Das verwendete Objektiv sollte möglichst lichtstark sein, also eine möglichst große Offenblende (kleine Blendenzahl) besitzen. Mit einer Offenblende von f/2.8 ist schon einiges möglich, besser sind dennoch Werte um den Bereich von f/2.0 und darunter. Nachts ist es wichtig so viel wie Licht möglich einzufangen und lichtstarke Objektive helfen euch dabei ungemein. Festbrennweiten im Bereich von z.B. 20, 24, 35 oder 50 mm erfüllen diese Anforderungen am besten. Ein weiterer Vorteil, ihr könnt die ISO-Einstellung relativ niedrig wählen und somit das Rauschen im Bild reduzieren. Ich nutze zum Fotografieren der Milchstraße mein Sigma 24mm f/1.4 oder mein Nikon Z 40mm f/2. Falls ich dennoch mal eine Einschränkung bei den Brennweite verspüre, fotografiere ich auch oftmals Panoramabilder der Milchstraße.

Die Wahl der Kamera

Wichtig ist bei der Wahl eurer Kamera, dass ihr die Belichtungszeit, Blende und ISO selbst einstellen könnt. Mittlerweile sind Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkameras in der Einsteiger- oder Mittelklasse schon mit sehr guten Sensoren ausgestattet. Daher könnt ihr einer einfachen Spiegelreflex- oder Systemkamera mit Wechselobjektiv schon gute Ergebnisse beim Fotografieren der Milchstraße erzielen. Ein akzeptables Rauschverhalten bei höheren ISO-Werten ab ISO 1600 ist ebenfalls von Vorteil, um bei der Bildbearbeitung die Details in der Aufnahme besser zu erhalten. Mit den neusten Entwicklungen von KI-Tools in der Bildbearbeitung und Rauschreduktion, spielt dieser Aspekt zwar noch eine wichtige Rolle, aber diese Tools erleichtern die Bildbearbeitung im Nachhinein.

Ein gutes Stativ ist Pflicht

Zu guter Letzt ist ein gutes und stabiles Stativ ebenfalls Pflicht. Die Belichtungszeiten bei Fotos der Milchstraße betragen oft mehrere Sekunden. Daher gilt es, Verwacklungen zu vermeiden. Dazu könnt ihr einen Fernauslöser, den Selbstauslöser der Kamera oder eine Fernsteuerung per App nutzen.

Die Milchstraße mit den richtigen Kameraeinstellungen fotografieren

Wenn ihr einen passenden Ort und die passende Zeit gefunden und eure Kamera aufgebaut habt, geht es endlich ans Fotografieren der Milchstraße. Aber mit welchen Einstellungen? Ich fotografiere die Milchstraße immer mit komplett manuellen Einstellungen. Ich stelle die Elemente des Belichtungsdreiecks, also Blende, Belichtungszeit, den ISO-Wert manuell ein. Zudem setzte ich auch den Fokus manuell. Ich fotografiere fast immer im RAW-Format und somit auch die Milchstraße. Den Weißabgleich habe ich immer auf eine Farbtemperatur von 5000 Kelvin eingestellt. Das ist meine Standardeinstellung und diese ändere ich zum Fotografieren der Milchstraße nicht. Denn eine gute Belichtung und RAW-Aufnahme ist auch beim Fotografieren der Milchstraße eine gute Ausgangsbasis für die Bildbearbeitung in Lightroom. Schauen wir uns die Wahl von Blende, Belichtungszeit, den ISO-Wert sowie das manuelle Fokussieren genauer an.

Die Wahl der Blende

Zum Fotografieren der Milchstraße sind, wie schon erwähnt, lichtstarke Objektive mit einer großen Offenblende von Vorteil. Ihr solltet die Blende so offen wie möglich einstellen. Ich nutze meist eine Blende von f/1.4 oder f/1.6 mit dem Sigma 24 mm f/1.4 oder von f/2.0 oder f/2.2 mit dem Nikon Z 40 mm f/2. Ich blende meist, um eine Drittel-Stufe ab, um etwas mehr Spielraum bei Fokussieren zu haben.

Die richtige Belichtungszeit bestimmen

Eine lange Belichtungszeit von mehreren Sekunden erscheint logisch, um das wenige Licht der Sterne auf den Kamerasensor zu bannen. Leider schränkt uns Mutter Natur bei der Länge der Belichtung ein und man kann nicht einfach 30 Sekunden oder mehrere Minuten belichten. Aufgrund der Rotation der Erde verwandeln sich die Sterne bei längeren Belichtungszeiten in Striche bzw. Strichspuren.

Wann genau und ab welcher Belichtungszeit dies passiert, hängt von der gewählten Brennweite ab. Generell könnt ihr mit kürzen Brennweiten – im Weitwinkelbereich – länger belichten. Je länger die Brennweite, desto kürzer die mögliche Belichtungszeit um punktförmige Sterne zu erhalten. Als Faustregel könnt ihr 500 durch eure Brennweite teilen und erhaltet so eine grobe Orientierung für die Belichtungszeit. Diese Regel ist aber nur ein Anhaltspunkt. Experimentiert mit der Belichtungszeit und prüft die Bilder am Kameradisplay. Erscheinen die Sterne als Punkte könnt ihr unter Umständen noch etwas länger belichten. Erhaltet ihr strichförmige Sterne, müsst ihr die Belichtungszeit reduzieren und ggf. die ISO erhöhen. Die passenden Belichtungszeit ist bei mir immer mit ein wenig experimentieren verbunden. Ich belichte meist zwischen 13 und 15 Sekunden bei 24 mm Brennweite oder 5 bis 8 Sekunden bei 40 mm Brennweite.

Die Milchstraße über den 3 Zinnen aufgenommen mit dem Sigma 24mm f/1.4 bei einer Blende von f/1.6 und einer Belichtungszeit von 13 Sekunden.
Die Milchstraße über den 3 Zinnen aufgenommen mit dem Sigma 24mm f/1.4 bei einer Blende von f/1.6 und einer Belichtungszeit von 13 Sekunden.

Den ISO Wert einstellen

Der ISO Wert ist der letzte Parameter des Belichtungsdreieck, den es einzustellen gilt. Nachdem ich die passende Belichtungszeit gefunden habe, stelle ich den ISO-Wert ein. Dabei starte ich meist bei einem Wert von ISO 1600. Ich taste mich nach und nach an den passenden ISO-Wert heran und prüfe die Bilder am Kameradisplay und das Histogram. Wenn auch die dunklen Bereich der umgegebenen Landschaft nicht komplett schwarz sind, habe ich den passenden ISO-Wert gefunden. Ich bewege meist im Bereich von ISO 1600 bis ISO 6400, je nach Blende und Belichtungszeit.

Den Fokus einstellen – manuell oder mit Hilfe des Autofokus

Beim Fotografieren der Milchstraße fokussiere ich oftmals manuell. Auch moderne Autofokus-Systeme geraten bei kompletter Dunkelheit an ihre Grenzen. Zuerst suche ich mir einen möglichst hellen Punkt am Sternenhimmel und setze ich den Fokus mit Hilfe der Fokusskala am Objektiv auf unendlich. Zum exakten manuellen Fokussieren nutze ich das Kameradisplay und die Vergrößerung auf den gewählten Punkt am Sternenhimmel. Ich justiere den Fokus, so dass der gewählte Stern scharf und nicht verschwommen abgebildet ist. Abschließend mache ich noch eine Testaufnahme und kontrolliere den Fokus am Kameradisplay.

Manchmal nehme ich auch den Autofokus zu Hilfe, wenn ein sehr helles Objekt sichtbar ist. Dies kann ein heller Stern oder eine weitentfernte Lichtquelle sein. Ich teste dann, ob die Kamera das Objekt mit dem Autofokus scharf stellt. Wenn es klappt schalte ich den Autofokus danach am Objektiv oder im Kameramenü aus. Generell solltet ihr den Autofokus immer abschalten, wenn ihr den Fokus korrekt auf unendlich eingestellt habt.

Nachtfotografie abseits der Milchstraße

Für wirklich gute Bilder der Milchstraße muss, in meinen Augen, einiges zusammen kommen. Der Nachthimmel sollte komplett klar sein und die Milchstraße sowie ihr Zentrum gut sichtbar sein. Manchmal liegt die Wettervorhersage dennoch daneben. Es ziehen zum Beispiel hohe Schleierwolken oder Dunst über den Nachthimmel. Auch wenn Bedingungen nicht perfekt sind, lohnt es sich Fotos des Nachthimmels zu machen. So lernt ihr eure Kamera besser kennen und sammelt wichtige Erfahrungen zum Fotografieren bei Nacht und damit auch für Fotos der Milchstraße. Und auch abseits der „Milchstraßen-Saison“ lassen sich tolle Fotos des Sternenhimmels machen. Zudem ergeben sich vor Einbruch der Nacht zur blauen Stunde Motive mit einer besonderen Atmosphäre, auch wenn die Bedingungen nicht perfekt sind.

Alles zum Fotografieren der Milchstraße zusammengefasst

Abschließend nochmal die wichtigsten Punkte zum Fotografieren der Milchstraße zusammengefasst.

  • Das fotografisch reizvolle Zentrum ist am besten von ca. März bis Oktober zu sehen. Ich finde die Monate Juli bis September am besten geeignet.
  • Sucht euch einen möglichst dunklen und hoch gelegenen Ort für eine klare Sicht auf den Sternenhimmel.
  • Plant zum Fotografieren der Milchstraßen eine möglichst dunklen Nacht ein. Die Nächte um den Neumond sind dafür am besten geeignet.
  • Verwendet eine Kamera mit manuellen Einstellmöglichkeiten für Blende, Belichtungszeit und ISO.
  • Nutzt ein lichtstarkes Objektiv, optimalerweise eine Festbrennweite. Ein stabiles Stativ sollte auch nicht fehlen.
  • Fotografiert im RAW-Format und mit möglichst offener Blende.
  • Wählt eine passende Belichtungszeit, um punktförmige Sterne zu erhalten. Hier hilft die Faustregel 500/Brennweite zur groben Bestimmung der Belichtungszeit.
  • Wählt die ISO angepasst an die Belichtungszeit, um genug Details in den dunklen Bereichen zu erhalten. ISO-Werte zwischen 1600 und 6400 sollten ausreichend sein.

Ich hoffe, meine Tipps helfen euch beim Fotografieren der Milchstraße. Für mich ist es jedes Mal aufs neue ein Abenteuer die Milchstraße zu fotografieren. Ich freue mich über eure Kommentare und Feedback. Viel Erfolg beim Fotografieren der Milchstraße. Und wie immer einen sicheren Tritt und gut Licht auf euren Wander- und Fototouren.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..