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Dieses Jahr konnte ich ein weiteres Reise- und Fotografie-Ziel von meiner Liste abhaken, Madeira. Ich hatte schon seit einiger Zeit vor, nach Madeira vor allem zum Fotografieren zu reisen. Dieses Jahr hat es nun geklappt. Für sieben Tage ging es, auf die Insel des ewigen Frühlings im Atlantik. In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen zum Fotografieren und zu den Fotospots auf Madeira teilen. Erfahrt mehr über
- Madeira – die Insel des ewigen Frühlings
- Meine Tipps für Fotospots auf Madeira
- Meine Tipps zum Fotografieren auf Madeira
- Fotografieren an den Fotospots Madeiras – Mein Fazit
Madeira – die Insel des ewigen Frühlings
Madeira ist die Hauptinsel der gleichnamigen Inselgruppe vor der Nordwestküste Afrikas. Aufgrund des subtropischen Klimas wird Madeira auch als Insel des ewigen Frühlings bezeichnet. Madeira ist eine Vulkaninsel und dies sieht man ihr besonders im Hochgebirge rund um den Pico Ruivo an. Aber auch die steil abfallende Küste mit ihren Klippen zeigt eindrucksvoll den Charakter der Insel. Neben den zerklüfteten Gebirgslandschaften und steilen Klippen bietet Madeira zudem dichte Wälder, die bei Nebel eine besondere Atmosphäre haben.

Der Reiz des Fotografierens auf Madeira
Die Vielfältigkeit der Insel war meine Motivation zum Fotografieren nach Madeira zu reisen. Natürlich haben die vielen Posts auf Social Media natürlich auch ihren Einfluss. Verwunschen wirkende Wälder wie in Fanal, schmale Pfade entlang der Levadas sowie Wolken und Nebel, die über die Gipfel ziehen. Das wollte ich selbst erleben und ablichten. Zudem hatte ich meine Reise passend nach der Mondphase geplant, um in den Bergen auch die Milchstraße zu fotografieren.

Meine Tipps für Fotospots auf Madeira
Egal ob zum Sonnenaufgang, zum Sonnenuntergang oder während des Tages, auf Madeira gibt es zahlreiche Fotospots für jede Tageszeit. Bei meinen Recherchen vor der Reise stieß ich natürlich auf die bekannten Fotospots der Insel. Diese habe ich dann auch einmal oder mehrmals besucht. Meine Erfahrungen an diesen Spots teile ich mit euch in den folgenden Absätzen.
Die Fotospots an der Küste Madeiras
Madeiras steile und vielfältige Küste bietet einige reizvolle Fotospots. Ich war an der Küste zum Sonnenauf- und Untergang unterwegs.
- Ponta de Sao Lourenço – Halbinsel im Südosten
- Der Ort Seixal und dessen Umgebung
- Sonnenuntergang rund um den Ponta da Ladeira
Ponta de Sao Lourenço – Halbinsel im Südosten
Die Ponta da Sao Lourenço ist eine Halbinsel im Südosten Madeiras und der ideale Fotospot zum Sonnenaufgang. Entlang der Halbinsel gibt es mehrere Spots, an denen ihr die einzigartige Küstenlandschaft einfangen könnt. An meinem ersten Morgen und Sonnenaufgang war ich am Miradouro da Ponta do Rosto am Anfang der Halbinsel. Die Bedingungen an diesem Morgen waren perfekt. Ein klarer Horizont, einige hohe Wolken und kaum Wind. Auch in meinem Rücken leuchtete die Küste in einmaligen Farben.




Über die Halbinsel führt auch ein Wanderweg bis zum östlichsten Punkt Madeiras. Entlang des Weges gibt es auch einige Fotomotive zu entdecken.
Der Ort Seixal und dessen Umgebung
In der kleinen Ortschaft Seixal, an der Ostküste, findet ihr einen der wenigen Sandstrände Madeiras. Der kleine Strand ist ebenfalls ein sehr schöner Fotospots zum Sonnenaufgang. Direkt unter der Steilküste Madeiras öffnet sich der Blick über den Ozean zu den steil abfallenden Klippen. Auch direkt am Strand bieten sich einige Motive. Ich habe hier seit langer Zeit wieder mit Langzeitbelichtungen experimentiert. Nachdem die Sonne über die Wolken am Horizont gestiegen war, ergaben sich tolle Lichtspiele und Motive für Gegenlichtaufnahmen. Zusätzlich sorgt die Gischt des Ozeans für eine einmalige Atmosphäre.




Zudem ist Seixal nicht weit von Ort Ribera de Janela entfernt. An diesem Ort gibt es ebenfalls einem bekannten Motiv an der Küste. Diese Fotospot habe ich nicht besucht, sondern den Aussichtspunkt Eira da Achada oberhalb der Küste. Dort hatte ich einen tollen Blick auf Seixal und die Steilküste Madeiras. Zudem ergaben sich auch abseits dieses Ausblicks ein paar, für mich, reizvolle Motive.




Sonnenuntergang rund um den Ponta da Ladeira
Der Aussichtspunkt Miradouro do Ponta da Ladeira liegt an der Nordwestküste Madeiras. Ich war dort zwei mal zum Sonnenuntergang. Es hätte dort kaum eine bessere Stimmung herrschen können. An den steilen Klippen hingen die Wolken und in Richtung des Sonnenuntergangs war der Horizont nahezu frei. In der Zeit bis zum Sonnenuntergang widmete ich mich den Details an der Küste. Besonders die Wellen weckten meine Aufmerksamkeit. Es war einfach spannend zu beobachten, wie sie der Küste brachen. Fotografisch war es herausfordernd, gute Fotos davon zu machen. Aber auch eine kleine Landzunge mit ein paar Häusern war ein wunderschönes Motiv im Abend. Als die Sonne unterging, entstand eine einzigartige Lichtstimmung. Kleine Regenschauer zogen an den Klippen entlang und leuchten in einem kräftigen Orange. Ebenso wie die Wolken. In diesen Momenten wusste ich, diese Reise hat sich gelohnt. Es waren einmalige Stimmungen. Seit an diesem Fotospot dennoch vorsichtig. Die steil abfallenden Klippen sind sehr nah. Geht kein unnötiges Risiko ein.




Seit an diesem Fotospot dennoch vorsichtig. Die steil abfallenden Klippen sind sehr nah. Geht kein unnötiges Risiko ein.
Unterwegs im Gebirge – Die Gipfel Madeiras
Die Gipfel Madeiras ragen über 1800 Meter aus dem Atlantischen Ozean. Aufgrund ihrer Höhe sind sie die idealen Fotospots für den Sonnenauf- und Untergang. Ich habe die beiden bekanntesten Gipfel Madeiras, den Pico Ruivo und den Pico do Arieiro, jeweils zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang besucht.
- Der Pico Ruivo – Madeiras höchster Gipfel
- Pico do Arieiro – Ein Ort mit grandiosen Aussichten
- Der Miradouro Eira do Serrado – Traumhafter Ausblick
Der Pico Ruivo – Madeiras höchster Gipfel
Der Pico Ruivo ist mit 1862 Metern der höchster Gipfel Madeiras. Er ist nach einer kurzen ca. 45 Minuten langen Wanderung zu erreichen. Schon auf dem Wanderweg zum Pico Ruivo könnt ihr die ersten Motive einfangen. Der Blick reicht über die schroffe und dennoch grüne Landschaft Madeiras bis zur Küste und Atlantik. Aber auch direkt am Weg ergeben sich einige Motive. Je nach dem ob gerade Nebel und Wolken über den Wanderweg ziehen.

Am Gipfel angekommen bietet sich ein 360-Grad Panorama Madeira. Bei meinem ersten Besuch zum Sonnenuntergang zogen immer wieder Wolken und Nebel über die Landschaft um den Pico Ruivo. Dadurch ergaben sich neue Motive im Minutentakt. Besonders der Blick zum benachbarten Pico do Arieiro war ein tolles Motiv. Die Strukturen im Fels machen den vulkanischen Ursprung Madeiras mehr als deutlich. Das durchziehende Wolkenmeer sorgte zudem für eine wunderschöne Zeichnung des Lichts der untergehenden Sonne in vielen Motiven. Es ergeben sich weitere Motive im Abendlicht, bis die Sonne schließlich im Wolkenmeer versank.




Pico do Arieiro – Ein Ort mit grandiosen Aussichten
Der Pico do Arierio ist der dritthöchste Gipfel Madeiras mit einer Höhe von 1818 Metern. Im Gegensatz zum Pico Ruivo ist der Pico do Arieiro sehr leicht zu erreichen. Es gibt einen Parkplatz fast direkt am Gipfel. Dieser ist jedoch recht kostspielig. Ich habe daher an einem Parkplatz etwa 100 Höhenmetern unter dem Gipfel geparkt. Von diesen benötigt ihr circa 10 bis 15 Minuten zum Gipfel.

Der Gipfel des Pico do Arieiro ist dabei nur ein lohnenswerter Fotospot auf Madeira. Denn auch gibt es entlang des Wanderwegs zahlreiche Motive. Neben dem Ausblick zum Pico Ruivo gibt es um den Pico do Arieiro zahlreiche Aussichtspunkte an denen tolle Motive warten. Auch der Ausblick in die tief eingeschnittenen Täler Madeiras ist in meinen Augen am Pico do Arieiro ein wenig eindrucksvoller. Bei meinem Besuch zum Sonnenuntergang hingen erneut Nebel und Wolken in den Tälern, womit sich wieder einzigartige Motive ergeben. Aber auch zum Sonnenaufgang lohnt sich der Besuch am Pico de Arierio. Morgens leuchten einige der Gipfel in einem intensiven Rot, wie ich es von meiner Fototouren am Herzogstand oder Wallberg, kenne. Mit der aufsteigenden Sonne ließ die Bildung von Wolken und Nebel nicht sehr lange auf sich warten.




Der Miradouro Eira do Serrado – Traumhafter Ausblick
Nicht direkt ein Gipfel, aber ein besonders eindrucksvoller Aussichtspunkt bzw. Miradouro in den Bergen Madeiras ist der Eira do Serrado. Hier habt ihr einen besonderen Ausblick über und in die Täler sowie über die Gipfel Madeiras. Für mich wurde an diesem Miradouro der raue und unvergleichliche Charakter der Insel besonders deutlich. Schroffe Gipfel ragen über tief eingeschnittene, grüne Täler hinaus. In denen sich immer wieder schmale Straßen und kleine Dörfer finden. Bei meinem Besuch am Nachmittag hatte ich das Glück, schon recht weiches Licht vorzufinden. Trotz seiner leichten Erreichbarkeit war der Aussichtspunkt kaum besucht. Vielleicht liegt es an der recht anspruchsvollen Anfahrt, die die letzten circa zwei Kilometer über eine enge, einspurige Bergstraße führt.




Madeiras grünes Herz – In den Wäldern und entlang der Levadas
Von den Gipfel Madeiras bekommt ihr schon einen ersten Eindruck vom grünen Herz der Insel. Die tiefgrünen und subtropischen Wälder prägen die Landschaft. Die Wälder Madeiras werden zudem von den Levadas durchzogen. Dies sind künstlich angelegte Wasserkanäle, die Wasser von regenreichen Norden der Inseln und den eher trockenen Süden transportieren. Entlang gibt der Levadas gibt es zahlreiche Wanderungen zu bekannten und weniger bekannten Fotospots.
- Der mystische Wald von Fanal
- Levada dos Cedros – Entlang der Levada zum Wald von Fanal
- Die Levada das 25 Fontes & der Risco-Wasserfall
- Die Levada do Caldeirão Verde
Der mystische Wald von Fanal
Der Wald von Fanal ist sicherlich einer der bekanntesten Fotospots auf Madeira. Der kleine Wald mit seinen alten und knorrig wirkenden Lorbeerbäumen bietet besonders bei Nebel einzigartige Fotomotive. Bei Nebel kommen die bizarren Formen der Bäume besonders gut zur Geltung. Je nach Standpunkt und Perspektive zeichnen sich andere Silhouetten der Bäume vor dem Nebel ab. Es lohnt sich hier definitiv, die Gegend und besonders die einzelnen Bäume zu erkunden.




Ich habe den Wald von Fanal mehrmals besucht und immer wieder neue Motive und Details entdeckt. Der Nebel verändert sich ständig und ist mal mehr, mal weniger dicht über den Wald hinweg gezogen. Kurz nach Sonnenaufgang konnte ich im Wald sogar kurz Motive fast ohne Nebel einfangen. Ein Besuch am Morgen, bevor Wolken und Nebel entlang der Hänge Madeiras in die Höhe steigen, ist also auch lohnenswert. Der Wald von Fanal und dessen Fotospots sind gut per Auto zu erreichen. Aber auch über die Wanderung der Levada dos Cedros.
Levada dos Cedros – Entlang der Levada zum Wald von Fanal
Die Wanderung entlang der Levada des Cedros startet oberhalb des Ortes Ribeira de Janela und führt euch zum Fanal-Wald. Im Vergleich zu den anderen Wanderungen, die ich entlang der Levadas auf Madeira gemacht habe, war diese Tour sehr ruhig und wenig begangen. Entlang des Weges ergeben sich immer wieder Motive. Daher ist es ratsam die Kamera stets griffbereit zu haben. Die Wanderung endet an einem kleinen Wasserfall, an dem die Levada ihre Quelle hat.



Vom Wasserfall aus startet der recht steile Anstieg zum Fanal-Wald. Über mehrere Treppen überwindet ihr ca. 250 Höhenmeter. Der Weg endet oberhalb des Fanal-Walds an der Straße. Eine gute Möglichkeit einen anderen Bereich des Fanal-Walds zu erkunden.
Die Levada das 25 Fontes & der Risco-Wasserfall
Die Wanderung zu den 25 Fontes – die 25 Quellen – ist eine der bekanntesten und beliebtesten Wanderungen auf Madeira. Die 25 Fontes sind daher auch ein bekannter Fotospot auf Madeira. Am Ende der Wanderung erwartet euch ein Wasserfall mit vielen kleinen Kaskaden. Die Wanderung lässt sich zu dem mit einem Abstecher zum Risco Wasserfall kombinieren. Ich habe die Wanderung mit einem Sonnenaufgang in der Gegend um Seixal kombiniert. Der Parkplatz und Startpunkt in der Hochebene Rabacal war zu diesem Zeitpunkt schon gut gefüllt.
Die Wanderung startet erstmal mit Abstieg zum Forsthaus Rabacal auf der Forststraße. Anschließend geht es entlang der Levada zu den 25 Fontes. Der Weg ist recht schmal und entgegenkommenden Wanderern auszuweichen daher etwas knifflig. Mit etwas geschickt, ist es aber nicht unmöglich. Am Ende erwartet euch ein Motiv und Fotospots, welches ideal für Langzeitbelichtungen ist. Die kleinen Kaskaden des Wasserfalls wirken mit einer etwas längeren Belichtungszeit geradezu magisch. Auch empfehle ich euch hier ein Weitwinkelobjektiv. Die 24 mm meines Nikon Z 24–120 mm f/4 S waren definitiv nicht weitwinklig genug. Meine Art und Weise Panoramabilder zu fotografieren hat geholfen, aber die Ergebnisse sind mit einem passenden Weitwinkelobjektiv sicherlich besser.



Auf dem Rückweg bietet sich dann noch ein Abstecher zum Risco-Wasserfall an. Dieser ist oberhalb der 25 Fontes und recht eindrucksvoll. Vom Aussichtspunkt habt ihr einen guten Blick auf der Wasserfall. Auch in der schon recht hochstehende Sonne konnte ich hier noch einige gute Bilder machen. Besonders wenn der Wind die Gischt an der Kante des Wasserfalls verwirbelte. Ich empfehle euch zuerst die Wanderung zu den 25 Fontes zu machen und je nach Lust und Laune den Abstecher zum Risco-Wasserfall machen. Auf dem Rückweg zum Parkpatz kamen mir sehr viele andere Leute entgegen. Zudem war der Parkplatz und der Straßenrand brechend voll. Ein früher Start lohnt sich an diesem Fotospots definitiv.
Die Levada do Caldeirão Verde
Die letzte Wanderung, die ich euch vorstellen möchte ist Wanderung entlang Levada do Caldeirão Verde. Diese lässt sich gut mit einem Sonnenaufgang am Pico Ruivo kombinieren. Die Wanderung ist mit ca. 8,7 Kilometern pro Strecke recht lang, weißt aber kaum nennenswerte Steigungen auf. Die Wanderung startet am Forstpark Queimadas in der Nähe des Ortes Santana. Wie auch die anderen Levada-Wanderungen führt die Tour entlang der Levada do Caldeirão Verde. Entlang des Weges ergeben sich auch hier wieder einige Fotomotive. Ich hatte das Glück, dass zum Start noch leichter Nebel in den Wäldern hing. Was für eine schöne Stimmung sorgte. Das besondere an dieser Wanderung sind die Tunnel, durch die der Weg führt. Die Tunnel sind unterschiedlich lang und teilweise stockfinster. Eine Stirnlampe ist hier sehr hilfreich. Zudem sind die Tunnel teilweise sehr niedrig. Vorsicht ist daher geboten. Am Ende der Wanderung erwartet euch ein imposanter Wasserfall mit circa 100 Metern Höhe, der Riberia do Caldeirão Verde.




Auch wenn es an diesem Fotospot nicht so beengt ist, wie an den 25 Fontes. So ist auch hier ein Weitwinkelobjektiv eine gute Wahl. Ich kam mit meinen 24 mm gut zu recht, aber ein paar Millimeter weniger Brennweite wären sicherlich nicht verkehrt gewesen.
Abwechselung mit Streetfotografie in Funchal
Die Landschaft und Natur Madeiras ist unglaublich vielseitig und fotogen. Zur Abwechselung habe ich nach einigen Touren zum Sonnenaufgang die Inselhauptstadt Funchal erkundet. Neben dem Kennenlernen der Kultur der Insel war ich auf der Suche nach Motiven für die Streetfotografie mit meiner Fuji X-S10. Die Altstadt Funchals bietet mit ihren engen Gassen viele Gelegenheit für die Streetfotografie. Besonders am Wochenende pulsiert der Mercado dos Lavradores. Die örtlichen Händler bieten ihre frische geernteten Früchte oder fangfrischen Fisch an. Auch wenn der Ort sehr touristisch ist, ist er einen Besuch wert. Motive ergeben sich mit Sicherheit, sei es Details am Gebäude im Art Deco-Stil oder beim Treiben an den Marktständen. Zudem lohnt sich ein Spaziergang an der Uferpromenade, um das Leben der Bewohner Funchals und Madeira zu beobachten. Die Abstecher nach Funchal waren eine schöne Abwechselung und super Einstimmung auf die folgenden Tage für Streetfotografie in Porto.




Meine Tipps zum Fotografieren auf Madeira
Madeira ist eine unglaublich vielseitige Insel mit unterschiedlichsten Fotomotiven. Bei meiner Recherche vor der Reise habe ich mir viele Orte, Fotospots und Aussichtspunkte auf Google Maps markiert. Besucht habe ich nur einen Bruchteil. Diese Besuche haben sich aber sehr gelohnt. Im Folgenden lest ihr meine Tipps zum Fotografieren auf Madeira.
- Erkundet die Insel mit einem Mietwagen
- Fotospots für den Sonnenauf- und Untergang
- Nutzt besonders die Goldene Stunde beim Fotografieren
- Seit bereit den Auslöser zu drücken
- Nehmt ein Weitwinkelobjektiv mit
- Macht eine der reizvollen & angenehmen Wanderungen
- Madeira – Eine wunderschöne Insel mit viel Trubel
1. Erkundet die Insel mit einem Mietwagen
Madeira ist eine recht kleine Insel mit einer Länge von 57 und Breite von 22 Kilometern. Ich konnte von meiner Unterkunft im Osten der Insel viele Orte und Fotospots innerhalb einer guten Stunde Fahrt erreichen. Auf Madeira gibt es mehrere Express-Straßen, auf denen ihr schnell über die Insel kommt. Einziger Nachteil dieser schnellen Verbindungen, sie führen oft durch Tunnel. Abseits dieser Express-Straßen sind die Straßen teilweise recht eng und steil, aber immer gut befahrbar. Zu den bekannten Fotospots gelangt ihr meist ohne Probleme.
2. Fotospots für den Sonnenauf- und Untergang
Auf Madeira gibt es zahlreiche Fotospots, die besonders zum Sonnenauf- und Untergang reizvoll sind. Die Gipfel des Pico Ruivo und Pico do Arieiro sind sowohl zum Sonnenaufgang als auch zum Sonnenuntergang eine gute Wahl. Ich hatte beim Sonnenaufgang auf dem Pico Ruivo leider Pech, dass die Wolkendecke genau über dem Gipfel lag. Dennoch denke ich anhand meiner Erfahrung am Pico do Arieiro, dass sich auch der Sonnenaufgang am und auf dem Pico Ruivo lohnt.

Die Orte an der Ostküste eigenen sich besonders gut zum Sonnenaufgang. Ich konnte an der Ponta de Sao Lourenço bereits am ersten Morgen einen grandiosen Sonnenaufgang einfangen. Auch die Gegend um Sexial bietet einzigartige Motive zum Sonnenaufgang. Sei es am Strand von Seixal oder in der Umgebung und in Richtung Porto Montiz.

An der Westküste liegen somit die Orte, an denen ihr den Sonnenuntergang gut einfangen könnt. Ich war besonders vom Punta da Ladeira begeistert. Am Miradouro habt ihr einen fantastischen Ausblick auf die Steilküste Madeiras und die untergehende Sonne.

3. Nutzt besonders die Goldene Stunde beim Fotografieren
Dieser allgemeine Fototipp gilt in meinen Augen besonders auf Madeira. Ich bin es von meinen Fototouren in Bayern und Süddeutschland gewohnt, dass das für mich beste Licht mit bspw. Alpenglühen kurz vor oder nach Sonnenauf- bzw. untergang herrscht. Auf Madeira war es eher die Goldene Stunde, die für besondere Lichtstimmungen sorgte. Besonders nach Sonnenaufgang entstanden herrliche Lichtstimmungen, auch wenn die Sonne schon recht hoch stand. Manchmal lagen Wolken oder Dunst am Horizont, über den die Sonne erst steigen musste. Es lohnt sich also auch nach Sonnenaufgang etwas zu warten.

Zudem war die Goldene Stunde von meinem Gefühl her kürzer als in Mitteleuropa. Aufgrund der geringeren Entfernung zum Äquator ging die Sonne in einem steileren Winkel auf oder unter. Zum Sonnenuntergang ist es wichtig, den Fotospot und das gewünschte Motiv recht gut zu kennen. Dann könnt ihr die kurze Zeit mit goldenem, weichen Lust am besten nutzen.
4. Seit bereit den Auslöser zu drücken
Auf Madeira ändern sich die Bedingungen schnell. Sei es in den Bergen am Pico Ruivo oder Pico de Arierio, in den Levadas sowie im Fanal-Wald oder an der Küste. Ein Motiv kann schnell entstehen und genauso schnell verschwinden. Tragt daher eure Kamera bestenfalls in der Hand oder per Gurt am Körper. Habt die passenden Einstellungen gewählt, damit ihr schnell ein Foto machen könnt.

5. Nehmt ein Weitwinkelobjektiv mit
Ich habe zu 80% mit meinem Nikon Z 24–120 mm f/4 S fotografiert. Mein großes Teleobjektiv, das Nikon Z 100–400 mm f/4,5–5,6 VR S, habe ich nur selten genutzt. Dies war schon eine Umstellung für mich. Ich bin es gewohnt auf meinen Fototouren in Bayern oder meinen liebsten Fotospots in Südtirol Detailaufnahmen mit meinem großen Teleobjektiv zu machen. Auf Madeira reichten aber meist 120 mm aus. Auch im Bereich von 200 mm konnte ich Details gut ablichten. Was mir fehlte war ein Weitwinkelobjektiv im Bereich unter einer Brennweite von 24 mm. Ein Ultra-Weitwinkelobjektiv, egal ob als Festbrennweite oder Zoom, ist besonders beim Fotografieren in den Levadas empfehlenswert. Auch an den anderen Fotospots schadet es definitiv nicht.

6. Macht eine der reizvollen & angenehmen Wanderungen
Die Wanderungen, die auf Madeira gemacht habe, waren alle sehr reizvoll und angenehm zu gehen. Besonders entlang der Levadas gibt es sehr schöne Wanderungen auf gut begehbaren Wegen. Auch wenn diese Wege teilweise sehr eng sind. In den Bergen sind die Wege ebenfalls gut ausgebaut und begehbar. Leider war die Wanderung vom Pico Ruivo zum Pico do Arieiro gesperrt. Daher konnte ich diese Tour nicht machen. Diese soll wohl etwas herausfordernder sein, aufgrund der vielen Treppenstufen über die, die Höhenmeter begangen werden. Generell sind an den Steigungen meist Treppenstufen vorzufinden. Ich habe folgende Wanderung mindestens einmal gemacht und für euch die Tour auf Komoot verlinkt.
- Wanderung zum Pico Ruivo
- Wanderung auf der Ponta de São Lourenço
- Wanderung zu den 25 Fontes und zum Risco Wasserfall
- Wanderung in der Levada do Caldeirão Verde
- Wanderung in der Leveda dos Credos
7. Madeira – Eine wunderschöne Insel mit viel Trubel
Ich habe Madeira Ende August bzw. Anfang September besucht. Zu dieser Zeit war auf der Insel und damit an den Fotospots und bekannten Orten sehr viel los. So wurde z.B. zum Sonnenaufgang auf dem Pico do Arieiro der Verkehr vor dem unteren Parkplatz abgeleitet. Am Parkschein-Automaten gab es zudem eine Schlange. Wenn ihr einigermaßen ungestört sein wollt, lohnt es sich früh aufzubrechen. Besonders am Morgen sind einige Orte noch recht ruhig. Vielleicht gibt es aber auch zu einer anderen Jahreszeit weniger Andrang. Zudem gibt es auf der Insel sicherlich auch noch versteckte Orte. Denn ich habe nur die bekannten Orte besucht. Ich hoffe ich kann es kommendes Jahr im Frühjahr herausfinden.

Fotografieren an den Fotospots Madeiras – Mein Fazit
Ich habe es in diesem Artikel bereits mehrfach geschrieben, Madeira ist eine einzigartige und vielfältige Insel. In den sieben Tagen, die ich dort verbringen konnte, habe ich einmalige Landschaften fotografieren können. Landschaften und Bedingungen, die mich vor die ein oder andere fotografische Herausforderungen gestellt haben. Beinahe überwältigende Ausblicke voller Details, enge, verschlungene Pfade und dynamische sowie kontrastreiche Bedingungen machten das Fotografieren herausfordernd und abwechslungsreich.
Besonders im Nachhinein bin ich mit den Bildern sehr zufrieden. Das habe ich vor Ort nur bedingt wahrgenommen. Dort stand wohl die Jagd nach Motiven im Vordergrund. Denn auch ich hatte die Bilder von Social Media und aus dem Web im Kopf. Dennoch habe ich, denke ich, einige besonders Motive einfangen und abgelichtet. Ich hoffe dieser Artikel gefällt euch und hat einige hilfreiche Tipps parat. Ich freue mich über Kommentare und Feedback. Bis dahin immer einen sicheren Tritt und gut Licht auf euren Wander- und Fototouren.

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