Fotografieren am Hirschhörnlkopf – unterwegs in der Jachenau

Lesezeit ca. 8 Minuten

Rund um den Walchensee gibt es unzählige bekannte und weniger bekannte Gipfel. Der Hirschhörnlkopf in der Jachenau gehörte für mich, bis vor ein paar Jahren, eher zur zweiten Kategorie. Oft zog es mich zum Sonnenaufgang auf den Herzogstand oder Jochberg. Dabei ist der Blick vom gut 1500 Meter hohen Hirschhörnlkopf nicht weniger schön und aussichtsreich. Das sowohl zum Sonnenaufgang, meiner Lieblingszeit zum Fotografieren, als auch zum Sonnenuntergang. Der Ausblick reicht von der Benediktenwand über den Walchensee hin zum Jochberg und Herzogstand, über das Karwendelgebirge bis hin zum Wettersteingebirge samt Zugspitze. In diesem Tourenbericht möchte ich mit euch meine Erfahrungen von einigen Wanderungen und Fototouren sowie meine Tipps zum Fotografieren am Hirschhörnlkopf teilen. Ihr erfahrt mehr zu

  1. Die Wanderung auf den Hirschhörnlkopf von Jachenau
  2. Der Sonnenaufgang am Hirschhörnlkopf
  3. Der Sonnenuntergang am Hirschhörnlkopf
  4. Fotografieren am Hirschhörnlkopf – meine Tipps
  5. Fotografieren am Hirschhörnlkopf – mein Fazit
Der Gipfel des Hirschhörnlkopfs vom Jochberg aus gesehen.
Der Gipfel des Hirschhörnlkopfs vom Jochberg aus gesehen.

Die Wanderung auf den Hirschhörnlkopf von Jachenau

Die Wanderung zum Hirschhörnlkopf startet am Parkplatz des Schützenhauses in Jachenau. Vom Parkplatz benötige ich meist ca. 1,5 Stunden zum Gipfel. Daher ist diese Tour als eher „schnelle“ Sonnenaufgangstour perfekt. Aber auch zum Fotografieren des Sonnenuntergangs ist es eine gute und nicht allzu lange Tour.

Tourensteckbrief Hirschhörnlkopf

Eckdaten & Routenskizze
  • Startpunkt: Parkplatz am Schützenhaus in Jachenau (Google Maps)
  • Parkgebühren: Tagesticket 4 € (Stand April 2025)
  • Länge: ca. 5,0 km
  • Wegtyp: Forstweg (ca. 1/3) und Steig durch den Wald zum Gipfel (ca. 2/3)
  • Höhenmeter: ca. 750
  • Dauer: 1,5 bis 2h (je nach Kondition)
  • Einkehrmöglichkeiten: Ja, im Talort Jachenau

Der Aufstieg auf den Hirschhörnlkopf

Die Wanderung auf den Hirschhörnlkopf ist sehr gut ausgeschildert und recht abwechslungsreich. Zum Start führt der Weg entspannt die Forststraße entlang der kleine Laine taleinwärts. Hier ist die Steigung kaum bemerkbar, daher ist dieser Abschnitt für mich gut zum „Reinkommen“ besonders bei einer Tour zum Sonnenaufgang. Nach ca. 15 Minuten und gut einem Kilometer biegt der Forstweg rechts ab und es wird langsam steiler. Anschließend zweigt der Weg zum Hirschhörnlkopf links ab und wird allmählich steiler. Es wechseln sich steilere Passagen mit flacheren Abschnitten ab und man gewinnt langsam an Höhe.

Entlang des Aufstiegs durch den Wald öffnet sich ab und zu der Blick zum Karwendelgebirge.
Entlang des Aufstiegs durch den Wald öffnet sich ab und zu der Blick zum Karwendelgebirge.

Nach einer guten halbe Stunde Gehzeit und ca. 2,5 Kilometern Strecke endet der Forstweg. Die Weg zweigt auf den Steig im Wald ab. Dieser ist etwas anspruchsvoller als der Forstweg aber dennoch sehr gut zu begehen. Trittsicher solltet ihr dennoch sein, da es an manchen Stellen rutschig sein kann, wenn es Nass ist. Der Weg windet sich nun in vielen kleinen Serpentinen bergauf. Man gewinnt schnell an Höhe. Zwischen den Bäumen tun sich ab und an Lücken auf. Der Blick geht auf die umliegenden Gipfel.

Der Steig durch den Wald an einem nebligen Morgen.
Der Steig durch den Wald an einem nebligen Morgen. Hier ist Trittsicherheit gefordert.

Der Steig durch den Wald ist ca. 1,5 Kilometer lang und man legt ca. 400 Höhenmeter zurück. Es ist der anstrengendste und steilste Abschnitt der Tour. Gegen Ende lichtet sich der Wald allmählich und man erreicht die Bärenhauptalm (auch Pfundalm). Nach einer guten Stunde Gehzeit und ca. 4 Kilometern öffnet sich der beeindruckende Panoramablick über die umliegenden Gipfel und den Walchensee. Auch der Gipfel ist in Sicht und noch einen knappen Kilometer entfernt. Nach einem recht flachen Wegstück entlang der Bärenhauptalm steht der letzte Anstieg zum Gipfel an. Der Weg schlängelt sich in leichten Kurven den Gipfelhang entlang. Nach gut 5 Kilometern und ca. 1,5h Gehzeit ist der Gipfel des Hirschhörnlkopfs erreicht.

Der Blick knapp unterhalb des hinab zur Bärenkopfalm kurz vor Sonnenaufgang. Es eröffnet sich ein einmaliges Panorama.
Der Blick knapp unterhalb des hinab zur Bärenkopfalm kurz vor Sonnenaufgang. Es eröffnet sich ein einmaliges Panorama.

Der Sonnenaufgang am Hirschhörnlkopf

Wie auch bei meinen anderen Fototouren am Herzogstand oder Wallberg, bin ich auch am Hirschhörnlkopf am liebsten zum Sonnenaufgang. Die Ruhe am Gipfel in Kombination mit dem Ausblick ist für mich unschlagbar. Es ergeben sich viele Motive, sei es der Blick hinab in die Jachenau, zur Benediktenwand, über die Bärenhauptalm zum Guffert oder der Ausblick zum Karwendel sowie zum Wettersteingebirge. Ich konnte schon einige einzigartige Motive zum Sonnenaufgang am Hirschhörnlkopf festhalten. Und auch wenn der Horizont mal nicht komplett klar war, ergaben sich einmalige Stimmungen und damit Motive. Vielleicht mag ich diesen Gipfel deshalb auch so gern. Dort entstanden unverhofft gute Bilder. Auch zum Fotografieren von Panoramabildern ist der Hirschhörnlkopf sehr gut geeignet.

Der Sonnenuntergang am Hirschhörnlkopf

Aber auch Nachmittags und zum Sonnenuntergang lohnt sich eine Wanderung auf diesen Gipfel. Die recht kurze Tour ist ideal, wenn ihr den Abstieg in der Dunkelheit nicht mögt. Der Abschnitt den Steig hinab durch den Wald lässt sich auch in der Dämmerung gut begehen. Je nach Jahreszeit ist zum Sonnenuntergang mit schönen Lichtstimmungen, besonders zur Goldenen Stunde zu rechnen. Ich war bisher nur in den Wintermonaten zum Sonnenuntergang am Hirschhörnlkopf und konnte wundervolles goldenes Licht erleben. Zum einen leuchtet das Karwendelgebirge mit etwas Glück in einem kräftigen Orange. Zum anderen gibt es auch in Richtung des Wettersteingebirges und der Zugspitze tolle Lichtsituationen, wenn die Sonne langsam untergeht und sich ihr Licht an den Gipfel der Berge bricht.

Fotografieren am Hirschhörnlkopf – meine Tipps

Trotz seiner eher geringen Höhe von 1515 Metern bietet sich am Hirschhörnlkopf ein tolles 360-Grad-Panorama. Zudem ist der Gipfel recht unbekannt und die Chancen stehen gut, dort den Sonnenauf- und Sonnenuntergang ohne großen Trubel genießen zu können. Ich schätze diese Momente manchmal sehr, auch wenn ich jedem sein Gipfelglück nach dem Aufstieg gönne. Ich kann so Kraft tanken und auch in Ruhe über die Motive, die sich vor mir eröffnen, nachdenken. Ich möchte mit euch in den folgenden Absätzen einige Motivtipps zum Fotografieren am Hirschhörnlkopf teilen.

Motive & Ideen am Hirschhörnlkopf

Wie auch an anderen Fotospots, wie beispielsweise dem Geroldsee oder Barmsee, lohnt es sich am Hirschhörnlkopf zur Blauen und Goldenen Stunde zu fotografieren. Zur Blauen Stunde ergibt sich eine tolle Stimmung, wenn die Berge wegen des indirekten Sonnenlichts sanft leuchten. Auch werden vorhandene Wolken angestrahlt und vervollständigen das Farbspiel. Zur Goldenen Stunde verwandelt sich das sanfte Leuchten in ein intensives Glühen. Im Licht der tief stehenden Sonne zeichnen sich zudem die Konturen der bayerischen Voralpen besonders schön ab.

Vom Hirschhörnlkopf eröffnet sich zudem ein schöner Blick auf den Jochberg und den Herzogstand. Dabei bildet der Jochberg im Vordergrund eine gute Möglichkeit den Herzogstand einzurahmen. Hinter dem Herzogstand ist zudem der Grad zum Heimgarten und das Estergebirge sichtbar. Diese bieten besonders zum Sonnenuntergang einige gute Motive.

Hinter dem Estergebirge ragt die Zugspitze und das Wettersteingebirge empor. Die bietet sich besonders zur goldenen Stunde als Motiv an. Während meinen Wanderungen zum Sonnenaufgang beginnen die Gipfel des Wettersteingebirges meist als Erstes zu leuchten. Zum Sonnenuntergang taucht die Sonne die ebenfalls in ein schönes goldenes Licht.

Fast nahtlos wandert der Blick weiter zum Karwendelgebirge. Dessen ganze Länge und die vielen Gipfel lassen sich vom Hirschhörnlkopf sehr gut erkennen. Auch wie das Wettersteingebirge bietet sich das Karwendelgebirge zur Goldenen und auch Blauen Stunde als Motiv an. Besonders zum Sonnenaufgang im Frühjahr leuchten die Gipfel in einem intensiven Orange. Zudem ragt in östlicher Richtung der Guffert als markanter Gipfel und damit auch als markantes Motiv heraus.

Vor dem Gipfel des Guffert zeichnen die sanften Gipfel der bayerischen Voralpen ab. Diese geben besonders bei recht tief stehender Sonne und sanften Streiflicht ein schönes minimalistisches Motiv her. Dies ist auch den Ausgangspunkt der Wanderung zum Hirschhörnlkopf, den Ort Jachenau, der Fall. Ich hatte vor ein paar Jahren das Glück, den Ort im sanften Morgenlicht und mit etwas Nebel ablichten zu können.

Mein persönliches fotografisches Highlight und das spannendste Motiv am Hirschhörnlkopf ist der Blick zur Benediktenwand. Ich konnte ich schon mehrmals wirklich spektakuläre Aufnahmen der Benediktenwand machen, auch wenn die Bedingungen nicht perfekt erschienen. Gerade kurz vor dem und zum Sonnenaufgang ergaben sich tolle Farbspiele am Himmel. Und auch nach Sonnenaufgang ergeben sich Motive im Gegenlicht oder wenn die Sonne durch eine Wolkenlücke scheint.

Fotografieren am Hirschhörnlkopf – mein Fazit

Der Hirschhörnlkopf lockt fotografisch vor allem mit seinem einzigartigen Panorama und Rundumblick. Egal ob nahe oder ferne Gipfel mit ihren Details, der Blick über den Walchensee oder ins Tal der schönen Jachenau, der Aufstieg lohnt sich. Auch wenn die Wettervorhersage keine idealen oder perfekten Bedingungen verspricht. Der Aufstieg ist relativ kurz, teilweise fordernd, aber dennoch gut machbar. Bereits an der Bärenhauptalm ist der Aufstieg aufgrund des Ausblicks vergessen. Die letzten Meter zum Gipfel sind dann auch keine große Herausforderung mehr. Ich persönlich finde es zum Sonnenaufgang am Hirschhörnlkopf am schönsten, aber der Sonnenuntergang hat fotografisch seinen Reiz. Ich kann mir den Gipfel im Sommer auch gut zum Fotografieren der Milchstraße vorstellen.

Der Sonnenaufgang ist für mich die beste Zeit zum Fotografieren am Hirschhörnlkopf.
Der Sonnenaufgang ist für mich die beste Zeit zum Fotografieren am Hirschhörnlkopf.

Bitte beachtet auch bei dieser Tour, dass ihr im alpinen Gelände unterwegs seid. Besonders am Steig durch den Wald sind überlegte Schritte und Trittsicherheit ratsam. Respektiert eure Grenzen und besonders die der Natur. Bleibt auf den ausgewiesenen Wegen und nehmt euren Müll wieder mit ins Tal. Dann bleibt diese Wanderung weiterhin schön, wie der Ausblick auf dem Gipfel. Abschließend findet ihr noch einige hilfreiche Links.

Ich freue mich über Kommentare und Feedback zu meinen Gedanken zum Fotografieren am Hirschhörnlkopf. Bis dahin immer einen sicheren Tritt und gut Licht auf euren Wander- und Fototouren.

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