Sonnenaufgang über den Wolken – Unterwegs am Wallberg (Teil 1)

Vor einigen Tagen war es soweit. Ich habe meine erste kleine Gipfeltour hinter mich gebracht. Ziel war der Wallberg am Tegernsee. Nach einiger Recherche im Netz habe ich diese Tour gewählt, weil sie als recht einfach beschrieben wurde. Die Wettervorhersage passte und so machte ich mich 3:30 Uhr morgens auf den Weg. Im ersten Teil der möchte ich euch über den Aufstieg berichten und einige Bilder zeigen die vor dem Sonnenaufgang entstanden sind.

Von München aus war ich in circa einer Stunde am Tegernseer und in Rottach Egern. Hier liegt die Talstation der Wallbergbahn. Von hier aus führt der Weg auf den Wallberg durch dichten Bergwald auf den Gipfel. Gegen circa 5:00 Uhr began ich mit dem Aufstieg, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Gipfel zu sein.

Nach einigen Minuten stellte ich jedoch fest, dass der Weg nicht so einfach zu begehen war, wie ich es mir vorstellte. Für einen ungeübten Wanderer, wie mich, war er doch recht steil. Also legte ich immer wieder Pausen ein. Trotz der teilweisen steilen Passagen ist der Weg sehr zu begehen. Er ist recht eben, breit und führt in Serpentinen bergauf. Nach knapp zwei Stunden Wanderung durch die nasse Luft der Nacht nährte ich mich dann dem Gipfel.

Die Schneehöhe nahm zu und der Aufstieg wurde nochmals etwas beschwerlicher. Mit dem Ziel vor Augen oder zumindest im Kopf, machte mir dies aber nicht mehr viel aus. Schon bald erreichte ich den Sattel zwischen Wallberg und Setzberg. Die blaue Stunde neigte sich ihrem Ende entgegen und die Dämmerung begann langsam. Ich bereite meine Kameras und das Stativ vor. Zeit für die erste Aufnahme. Der Blick über das Wallberghaus hin zum Setzberg. Die aufkommende Dämmerung lässt die letzten Sterne verschwinden.

Das Wallberghaus auf dem Sattel zwischen Setzberg und Wallberg. Die letzten Sterne verschwinden in der Dämmerung
Das Wallberghaus auf dem Sattel zwischen Setzberg und Wallberg. Die letzten Sterne verschwinden in der Dämmerung.

Ich folgte dem Weg weiter in Richtung Wallberg. Der Aufstieg im Schnee auf dem letzten steilen Stück war nochmals anstrengend. Aber eine Anstrengung die sich mehr als lohnen sollte.

Mein Ziel war eine kleine Kapelle unterhalb des Wallberggipfels und in der Nähe der Bergstation. Meine Idee war es die Kapelle im Morgenlicht abzulichten. Aber auch die dichte Wolkendecke über dem Tal sollte tolle Motive liefern. So entstand die erste Aufnahme der Kapelle im faden Licht der noch nicht aufgegangen Sonne. Die weißen Gipfel der Alpen im Hintergrund sind zusätzlich sehr imposant.

Die Kapelle am Wallberg im ersten faden Licht des Tages. Das Tal liegt unter einer dicken Wolkendecke.
Die Kapelle am Wallberg im ersten faden Licht des Tages. Das Tal liegt unter einer dicken Wolkendecke.

Auf dieser Tour hatte ich meine Drohne nicht im Gepäck. Ich war einfach nicht sicher wie das Wetter auf dieser Höhe sein wird. Stattdessen hatte ich mein Leica 180mm Teleobjektiv in meiner Fototasche bzw. Fotorucksack. Eine Entscheidung die sich bezahlt machen sollte. Aber es sollte noch eine Weile dauern, bis die Sonne über die Berge stieg. Also richtete ich die Kamera und das Objektiv erstmal auf die Hänge der umliegenden Berge. Ohne direktes Sonnenlicht war die Szenerie noch sehr trist und farblos. Die Bäumen und die Wolken bildeten trotzdem einen schönen Kontrast.

Aufstieg zum Wallberg-6
Die mit dichtem Wald bewachsenen Berghänge ragen aus dem Wolkenmeer heraus.

Nach einigen Aufnahmen stieg die Sonne langsam aber sicher immer höher und auch das Licht wurde immer wärmer. Die umliegenden Berggipfel wurden bereits vom ersten Sonnenlicht in ein schönes und warmes Licht getaucht.

Das erste Sonnenlicht erhellt die umliegenden Gipfel.
Das erste Sonnenlicht erhellt die umliegenden Gipfel.

Es waren nun nur noch einige Minuten bis die Sonne hinter den Bergen auftauchen sollte. Das war sich bitter nötig, denn langsam wurde mir doch etwas kalt. Nach dem Aufstieg war ich ziemlich durchgeschwitzt und ein wenig Sonnenlicht und Wärme konnte nicht schaden.

Der Himmel erstrahlt schon im warmen Licht der aufgehenden Sonne. In einigen Minuten ging sie über den Bergen auf.
Der Himmel erstrahlt schon im warmen Licht der aufgehenden Sonne. In einigen Minuten ging sie über den Bergen auf.

Das Warten hatte dann auch schnell ein Ende. Denn als die Sonne über die Berge stieg und langsam die Wolkendecke erleuchtete ergaben sich innerhalb weniger Sekunden viele atemberaubende Motive. Diese werde ich euch dann im zweiten Teil vorstellen. Alle Bilder in einen Artikel zu packen, würde ihn nur unnötig aufblähen. Zum Abschluss möchte ich euch dann dennoch die gerade über die Berge steigende Sonne zeigen.

Die Sonne steigt über die Berge. Der Startschuss für eine unglaubliche Vielzahl an Motiven.
Die Sonne steigt über die Berge. Der Startschuss für eine unglaubliche Vielzahl an Motiven.

Falls ihr nicht auf den zweiten Teil warten wollt, könnt ihr euch auf Facebook, Instagram oder auch 500px schon einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Bilder holen. Wie immer freue ich mich über Kritik und Anregungen in den Kommentaren.

8 Antworten auf „Sonnenaufgang über den Wolken – Unterwegs am Wallberg (Teil 1)

  1. Sehr schöne Aufnahmen und tolle Landschaft und Stimmung. Im Winter haben die Berge einen – für mich – besonderen Reiz, es ist nochmal viel stiller als in den anderen Jahreszeiten, und meist hat man eine sehr klare Sicht da kein bzw. kaum Dunst darüber liegt. Bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Berg Heil und viele Grüße, Christoph

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    1. Danke Christoph. Für mich war es das erste mal, dass ich eine solche Stimmung erleben konnte. Ich hoffe, dass ich es auch im Sommer mal wiederholen kann, denn Dunst kann ich eine sehr schöne Stimmung erzeugen.

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  2. grandiose Fotos ! Bin einfach nur begeistert ! Ich zieh auch den Hut dass man im Winter um diese Uhrzeit überhaupt eine Bergtour macht ! Das kostet sicherlich Überwindung nachts dort hochzulaufen ! Kenne die Tour vom Sommer ! Also ich bin gespannt auf Teil 2 !!!!

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    1. Hallo Manni, viele Dank. Ja es war eine ziemliche große Überwindung, aber je näher ich dem Gipfel kam umso mehr stieg die Motivation. Der zweite wird dir dann auch zeigen, dass es sich absolut gelohnt hat. Ich hoffe ich habe ihn morgen fertig,

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